Am 18.11.2022 fand in Krefeld die Expedition Zukunft zum Thema Solidarität und Individualität im Jugend- und Stadtteilhaus Schicksbaum statt. Unter dem Motto „Die Zukunft des Ehrenamts“ haben wir, youngcaritas Krefeld und das Freiwilligenzentrum Krefeld, ein Gedankenexperiment gemacht und sind in die Zukunft gereist.
Auf Mission gingen fünf Teilnehmende im Alter von 13 – 65 Jahren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde reisten die Expeditionsleitungen Laura Köhnen (Koordinatorin youngcaritas Krefeld) und Mareike van Eickels (Leitung Freiwilligenzentrum Krefeld) mit den Expeditionsteilnehmenden ins Jahr 2147. Nach der Erarbeitung eines „Best-Case- und eines „Worst-Case-Szenarios“ ging es an das Basteln der Artefakte.
Kreativ haben wir uns als Expeditionsteam ein 5‑teiliges Artefakt erarbeitet, welches als Vision für die Zukunft des Ehrenamts steht:
Der Fischschwarm soll die Gesellschaft in ihren zahlreichen Facetten darstellen. Eine bunte und vielfältige Gesellschaft zieht an einem Strang. Jeder Fisch gehört zur Gesellschaft, hat eigene Interessen und nutzt seine Fähigkeiten und schwimmt gemeinsam mit den anderen Fischen.
Nachhaltigkeit ist ein großes Thema gewesen genauso wie der Umweltschutz. Mithilfe des Ehrenamts ist die Zukunft grün und die Umwelt sauber.
Generationen unterstützen sich gegenseitig. Dafür steht sinnbildlich das Mehrgenerationenhaus. Jeder setzt seine Fähigkeiten ein, um andere zu unterstützen. Es herrscht Frieden auf der Welt.
Für alle Menschen gibt es Wohnraum. Obdachlosigkeit gibt es nicht mehr. Menschen, die von Armut betroffen sind, erhalten Unterstützung.
Der Engagiertenbaum zeigt als Hologramme alle diese Ehrenämter und bildet ab was alles durch Zusammenhalt in der Welt möglich ist. Er motiviert die Menschen sich zu engagieren.
Zum Abschluss wurde das Artefakt in die Gegenwart mitgenommen und in einer Abschlussrunde wurden die Eindrücke des Workshops festgehalten. Die Mission war ein voller Erfolg und das Artefakt wird im Schaufenster des Freiwilligenzentrums (Westwall 97, 47798 Krefeld) im Februar ausgestellt.
var currentLink = window.location.href;
var twitterBtn = document.getElementById(“twitter-sharing-btn”); // store the element
var twitterBtnHref = twitterBtn.getAttribute(‘href’); // get its current href value
twitterBtn.setAttribute(‘href’, twitterBtnHref + currentLink);
var facebookBtn = document.getElementById(“facebook-share-btn”);
var facebookBtnHref = facebookBtn.getAttribute(‘href’);
facebookBtn.setAttribute(‘href’,facebookBtnHref + currentLink);
var currentLink = window.location.href;
var twitterBtn = document.getElementById(“twitter-sharing-btn”); // store the element
var twitterBtnHref = twitterBtn.getAttribute(‘href’); // get its current href value
twitterBtn.setAttribute(‘href’, twitterBtnHref + currentLink);
var facebookBtn = document.getElementById(“facebook-share-btn”);
var facebookBtnHref = facebookBtn.getAttribute(‘href’);
facebookBtn.setAttribute(‘href’,facebookBtnHref + currentLink);
Kommentare
Damit unsere Seite frei von Hate-Speech und Fake-News bleibt, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Britta Ricken
Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V.
12.01.2023
Der Dringenberger Dorladen stand am 17. November 2022 im Mittelpunkt des Workshops „Expedition Zukunft — #DasMachenWirGemeinsam“. Vertreter*innen von drei Genossenschaften diskutierten jetzt mit Mitarbeitenden der Caritas über die Stärkung der Selbstwirksamkeit durch genossenschaftliche Zusammenarbeit.
Diskutierten im Dringenberger Dorfladen (von links): Michael Klösener (Energiedorf Herbram-Wald), Sandra Mönnikes (Dringenberger Dorfladen), David Hesse (Erzbistum Paderborn), Christoph Eikenbusch, Birgit Pachur (beide Diözesan-Caritasverband), Britta Langner (Vorständin Caritasverband Lippe), Esther van Bebber (Diözesan-Caritasdirektorin), Matthias Krieg , Jana Timmerberg (beider Diözesan-Caritasverband) und Clemens Johannigmann (SoLaWi Vauß-Hof). (Foto: cpd / Cosack)
Ein Lebensmittelgeschäft, das die dörfliche Gemeinschaft belebt. Ein Heizwerk beliefert das eigene Dorf mit Energie und ein Bauernhof, der Menschen mit selbst angebautem Obst und Gemüse versorgt. Nur drei von zahllosen Beispielen, in denen der genossenschaftliche Gedanke aktiv gelebt wird. 20 Millionen Menschen sind in Deutschland an Genossenschaften beteiligt, weltweit sind es etwa 700 Millionen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Solidarische Landwirtschaft im Dringenberger-Dorfladen
Sandra Mönnikes vom Dringenberger Dorfladen, Michael Klösener, Vorstandsvorsitzender des Energiedorfes Herbram-Wald eG und Clemens Johannigmann von der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Vauß Hof eG in Scharmede berichteten über Herausforderungen und Chancen, die die Gründung einer Genossenschaft mit sich bringt.
Elf Arbeitsplätze bietet der Dorfladen in Dringenberg, der sich seit seiner Gründung 2017 zum sozialen Mittelpunkt des Dorfes entwickelt hat. Mehr als eine Millionen Euro hat das Energiedorf Herbram-Wald in den vergangenen zehn Jahren investiert, um insgesamt 24 Immobilien — darunter eine Unterkunft für Asylbewerber – mit Wärme zu versorgen. „Für 2023 werden wir weitere 250.000 Euro für neue Anschlüsse ausgeben“, sagt Michael Klösener.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Für die SoLaWi ist Nachhaltigkeit und Regionalität wichtig
Die SoLaWi in Scharmede kann auf die stolze Zahl von 180 Mitgliedern verweisen. Allen gemeinsam ist der Gedanke von Nachhaltigkeit und Regionalität. „Wir bauen ausschließlich Bio-Gemüse an und wollen Sorten züchten, die am besten zu unseren heimischen Bedingungen passen“, erklärt Clemens Johannigmann. Auch wenn sich Investitionen, Mitgliederzahlen und Ziele durchaus unterscheiden, eint die drei die Idee von der Solidarität. „Nur gemeinschaftlich sind solche Projekte zu realisieren“, sagt Sandra Mönnikes, „alleine steht man auf verlorenem Posten.“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Deutlich wurde in der Diskussionsrunde, wie sehr der Einzelne im Zusammenwirken mit Anderen sein Leben aktiv gestalten kann. Getreu dem genossenschaftlichen Motto „was einer nicht schafft, schaffen viele“. Diese Solidarität zu begründen und die Identifikation mit dem jeweiligen Projekt aufrecht zu erhalten, gehört zu den spannendsten Aufgaben jeder Genossenschaft. Daneben gilt es, ganz praktische Herausforderungen zu meistern. Naturgemäß gehört die Finanzierung dazu, aber auch bürokratische Hürden stellen hohe Anforderungen an die Mitglieder der Genossenschaften. Diese binde immer wieder viele Ressourcen, so die drei Vertreter der Genossenschaften.
Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber sieht in diesen Problemen durchaus Aufgaben für die Caritas. „Beratung, Unterstützung, auch in finanzieller Hinsicht, sind durchaus Themen, bei denen wir uns noch stärker engagieren sollten.“
Im Dezember wird eine Schulklasse aus Warburg auf Expedition Zukunft gehen! Wir werden berichten.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
var currentLink = window.location.href;
var twitterBtn = document.getElementById(“twitter-sharing-btn”); // store the element
var twitterBtnHref = twitterBtn.getAttribute(‘href’); // get its current href value
twitterBtn.setAttribute(‘href’, twitterBtnHref + currentLink);
var facebookBtn = document.getElementById(“facebook-share-btn”);
var facebookBtnHref = facebookBtn.getAttribute(‘href’);
facebookBtn.setAttribute(‘href’,facebookBtnHref + currentLink);
var currentLink = window.location.href;
var twitterBtn = document.getElementById(“twitter-sharing-btn”); // store the element
var twitterBtnHref = twitterBtn.getAttribute(‘href’); // get its current href value
twitterBtn.setAttribute(‘href’, twitterBtnHref + currentLink);
var facebookBtn = document.getElementById(“facebook-share-btn”);
var facebookBtnHref = facebookBtn.getAttribute(‘href’);
facebookBtn.setAttribute(‘href’,facebookBtnHref + currentLink);
Kommentare
Damit unsere Seite frei von Hate-Speech und Fake-News bleibt, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Zehn Mitmach-Aktionen in einer Woche: Zum 125-jährigen Verbandsjubiläum war die Caritas in der Diözese Speyer mit dem Bus unterwegs. Ein Roadtrip in Bildern.
Fotos: Caritas-Diözesanverband Speyer
Vom 18. bis 25. September fand bundesweit die „Woche der Caritas“ statt. Alle Caritasverbände Deutschlands waren eingeladen, in dieser Woche zusammen mit dem Deutschen Caritasverband dessen 125. Geburtstag zu feiern. „Zukunft denken, Zusammenhalt leben – Das machen wir gemeinsam“ — das ist das Motto der Caritas-Jahreskampagne 2022.
Sieben Tage, zehn Stops, unzählige Begegnungen
Unter diesem Motto stand also die „Woche der Caritas“. Auch der Caritasverband für die Diözese Speyer machte mit und organisierte zehn Mitmach-Aktionen in allen Dekanaten. Mit einem Caritas-Tourbus fuhren die beiden Referenten für Gemeindecaritas, Stefanie Horn-Wolniewicz und Lukas Buschbacher gemeinsam mit Sabine Masser von der Abteilung für Marketing jeden Tag an einen anderen Aktionsort.
Mit im Gepäck des Busses waren immer: ein roter Teppich, rote Sitzsäcke und Klappstühle, Tische, eine Foto-Box, die „Werte-Schilder“ der Caritas-Jahreskampagne, eine Zuckerwatte-Maschine, Gummibärchen, Fahrrad-Flickzeug, Minz-Bonbons, Pflastermäppchen – und natürlich die Einladung zum Gespräch: Welche Themen beschäftigen die Menschen? Welche Sorgen machen sie sich? Welche Werte sind ihnen wichtig? Und: Was wünschen sie sich dazu von der Caritas?
Sonntag: Festgottesdienst in Speyer
Los ging es am 18. September mit einem Gottesdienst zum bundesweiten Caritas-Sonntag im Dom zu Speyer, der vom Caritasvorsitzenden und Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer zelebriert wurde. Die Kollekte am Caritas-Sonntag aus allen Gottesdiensten im Bistum Speyer kommt dem allgemeinen Nothilfe-Fonds des Caritasverbandes zugute, aus dem Menschen in finanziellen Nöten unterstützt werden sollen beim Begleichen ihrer Energie- und Lebenshaltungskosten.
Montag: Besuch beim Quartiersbüro in Kaiserslautern
Am Montag, 19. September, stellte sich in Kaiserslautern Nordwest das neue Quartiersbüro des Caritas-Zentrums in der Slevogtstraße 36 vor. Die Bewohner des Quartiers waren eingeladen vorbeizukommen und die Mitarbeiterinnen des Quartiersbüros kennenzulernen. Es gab kreative Bastelangebote für Kinder, und die Menschen konnten darüber ins Gespräch kommen, was ihnen in ihrem Wohnquartier fehlt, was sie sich in ihrem Sozialraum dort wünschen und welche Probleme sie haben. Rund 40 Gäste kamen vorbei.
Dienstag: Marktfrühstück in Pirmasens und Alkoholprävention in Germersheim
Am Dienstag, 20. September, fuhr der Caritas-Tour-Bus morgens nach Pirmasens zum Caritas-Förderzentrum Vinzenz von Paul. In direkter Nachbarschaft des Förderzentrums, auf dem Exerzierplatz, findet der Wochenmarkt statt. Das Förderzentrum lud zusammen mit dem Caritas-Zentrum die Marktbesucher und jeden, der Lust hatte, ins Foyer des Förderzentrums ein zum Marktfrühstück. Rund 80 Gäste waren gekommen.
Der Bus fuhr dann weiter nach Germersheim. Dort luden der Kreuzbund und das Caritas-Zentrum auf den Platz vor dem Haus der Familie ein zu einer Präventionsaktion zum Thema Alkohol. Es galt mit Rauschbrillen auf der Nase die die Sinneseindrücke unter Alkoholeinfluss simulieren und einen Parcours zu bewältigen. Dazu gab es alkoholfreie Cocktails, eine Gesprächsecke, Infos zum Thema Alkohol und ein Quiz. Es kamen rund 20 Besucher.
Mittwoch: Begegnungscafé in Speyer
Am Mittwoch, 21. September, fand im Gemeindezentrum St. Hedwig in Speyer ein Begegnungscafé mit ukrainischen Geflüchteten statt. Es gab Kaffee und Kuchen und ein Spieleangebot für Kinder. Das Café wird organisiert von ehrenamtlichen Helfern, dem Caritas-Zentrum und der Pfarrei. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann kam vorbei, um sich mit den aus der Ukraine geflüchteten Menschen über ihre Situation zu unterhalten. Es waren rund 40 Gäste da.
Am Donnerstag machte der Bus eine Pause.
Freitag: Nachbarschaftsfest in Ludwigshafen und Street Food in St. Ingbert
Weiter ging es am Freitag, 23. September, mit dem Nachbarschaftsfest im Dichterquartier in Ludwigshafen. Rund um die Heilig Geist Kirche und das Gemeindezentrum gab es dort ein buntes Programm mit Musik, Spielmobil, Essen und Getränken, Gottesdienst, Tänzen und Spiel. Mit dabei waren: das Caritas-Zentrum Ludwigshafen, das Caritas-Förderzentrum St. Johannes & St. Michael und der Caritasausschuss der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus. Zum Fest kamen rund 200 Gäste.
Ebenfalls am Freitag bot das Caritas-Zentrum Saarpfalz in St. Ingbert neben der Kirche Hl. Engelbert eine Street Food Corner an. Im Rahmen der bundesweiten “Interkulturellen Woche“ gab es dort internationale Gerichte, Souvenirs, Live-Musik, Informationen und Austausch. Es kamen rund 150 Gäste.
Samstag: Wohnraumsicherung in Landau und Markt der Kulturen in Kaiserslautern
Am Samstag, 24. September gab es auch zwei Aktionen: In Landau in der Fußgängerzone stellte sich die Fachstelle für Wohnraumsicherung des Caritas-Zentrums Landau vor und lud die Besucher ein zum Austausch über bezahlbaren Wohnraum, steigende Mieten, Wohnraumknappheit, Energiekosten und ähnliches. Die Mitarbeiter kamen mit rund 40 Besuchern ins Gespräch.
In Kaiserslautern auf dem Schillerplatz fand der „Markt der Begegnung“ im Rahmen der Interkulturellen Woche statt. Mit dabei war das Caritas-Zentrum Kaiserslautern und informierte über die Arbeit des Zentrums. Im Gepäck hatte das Zentrum ein Glücksrad. Zum Markt der Begegnung kamen mehrere hundert Gäste.
Sonntag: Feierlicher Abschluss in Neustadt und Kaiserslautern
Am Sonntag, 25. September, feierte Neustadt an der Weinstraße auf dem Marktplatz das Festival „Viele Kulturen- eine Stadt“. Es spielten Bands Musik von Gipsy Swing über Tango und Chanson bis hin zu Rock und Blues. Es gab internationale Gerichte und Infostände. Mit dabei war das Caritas-Zentrum Neustadt mit einem Stand.
Um 10.30 Uhr fand die „Woche der Caritas“ in Kaiserslautern in Otterbach in der Kirche Mariä Himmelfahrt ihren Abschluss mit einem Gottesdienst.
Damit unsere Seite frei von Hate-Speech und Fake-News bleibt, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Zukunft und Zusammenhalt: Das machen wir gemeinsam.
Claudia Betzholz 04.11.2022
Was für ein Jubiläumsjahr! Für uns in Darmstadt stand 2022 nicht nur der 125-jährige Geburtstag des Deutschen Caritasverbandes im Fokus, wir hatten auch unser 100-jähriges Bestehen zu Feiern. Zahlreiche Aktionen wurden auf die Beine gestellt, um auf die Arbeit der Caritas in der heutigen Zeit aufmerksam zu machen und um den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen Danke zu sagen. Danke für die Arbeit „Von Mensch zu Mensch! “
Foto: Andreas Kelm
„Alle großen Dinge im Leben beginnen immer damit, dass einer mehr Mut hat als alle anderen…“ ein ermutigender Sinnspruch, von unserer Grafikerin Andrea Celest Schwaak. Spontan entstanden bei der Gestaltung der Jahresberichtseiten über den Gründer des Caritasverbandes Darmstadt Dr. Wilhelm Schleußner, der am 3. August 1922 als damaliger Studentenseelsorger den mutigen Schritt wagte und den Spuren von Caritas-Gründer Lorenz Werthmann folgte. Dieser hatte 1897 die vielfältige und lebendige Caritasbewegung des 19. Jahrhunderts vereint und professionalisiert und mit der Dachstruktur dafür gesorgt, dass die vielen gut gemeinten Hilfen auch da ankommen konnten, wo sie gebraucht wurden.
Foto: Thomas Neu
Vielfältige Aktionen im Jubiläumsjahr
Unsere 100 Jahre waren für uns ein Anlass auch einmal mit neuen Wegen auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen. So fährt für ein Jahr ein Linienbus in unserem Caritas-Design durch Darmstadt und Umgebung, eine eigene 85-Cent-Briefmarke schmückt unsere Ausgangspost, auf Fachtagen kamen und kommen wir mit vielen Kooperationspartner*innen ins Gespräch und bei After-Work-Partys konnten die Mitarbeitenden mal vom Alltag abschalten.
Dass bei unserem Festakt die Präsidentin die Festrede gehalten hat, das hat uns alle besonders gefreut. Neugierig war Frau Welskop-Deffaa auf unseren Verband auch durch die Talentaktion geworden, die wir im Jubiläumsjahr organisiert hatten! Dass sich Mitarbeitende nach anstrengenden Arbeitstagen engagieren, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln, und das auf so unterschiedlich kreative Art und Weise, das hat sich bis nach Berlin rumgesprochen.
Die Talentaktion
Nein, es war nicht unsere Idee, die haben wir uns von den Osnabrücker Kolleg*innen abgeschaut, die bereits 2016 ihren 100. Geburtstag gefeiert hatten. Ganz nach dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Bibelstelle Mt 25, 14 – 29) konnte jede*r Mitarbeitende 10 Talente, sprich 10 Euro, erhalten und versuchen, aus diesem Startkapital mehr zu machen, den Ideen waren keine Grenzen gesetzt und die Mitarbeitenden haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Mit dem Verkauf von selbst hergestellten Produkten wie Holunderblütensirup, Kräutersalz und Erdbeergelee, Marmeladen, Schokokuchen, Kochkäse, Plätzchen oder Handarbeiten wie Wichtel und Sterne und sonstigen Aktionen wie ein Jubiläumswein oder ein Glücksschweinchen wurden 7.541,88 Euro eingenommen. Dazu kam noch die Kollekte vom Fest-Gottesdienst, so dass insgesamt 8.210,49 Euro nun aufgeteilt an Caritas International für die Straßenkinder in Kenia, an Projekte von Netzwerk Leben und an den Nachbarschaftsheim Darmstadt e. V. gespendet werden.
Foto: Klaus Mai
Von Mensch zu Mensch – auch die nächsten 100 Jahre!
Was die nächsten 100 Jahre bringen werden, wissen wir genauso wenig wie damals Lorenz Werthmann und Wilhelm Schleußner – dass wir aber große Herausforderungen vor uns haben ist kein Geheimnis – der Krieg in der Ukraine hat weitreichende Folgen für unser Land, die Sorgen und Ängste vieler Menschen sind längst Gegenstand von Gesprächen in unseren Diensten und Einrichtungen, die Mitarbeitenden in der Pflege sind erschöpft nach zwei Jahren Pandemie und den vielen zusätzlichen Schichten, weil die Kolleg*innen fehlen, der Klimawandel ist nicht mehr wegzureden und die Energiekrise ist gerade in aller Munde. Es ist unser aller Aufgabe die notwendigen Veränderungen jetzt zu beginnen, der soziale Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist brüchig – manchmal hat man den Eindruck es gibt nur noch schwarz oder weiß – es ist wichtig, dass wir bunt bleiben – Digitalisierung, demographischer Wandel, sind weitere Themen, die es zu gestalten gilt.
Wenn es auch in Zukunft gelingt, mit so vielen haupt- und ehrenamtlich engagierten Menschen die Herausforderungen der Zeit anzupacken, die nationalen, lokalen und globalen Anstrengungen zusammenzuführen, dann lebt die großartige Geschichte des Caritasverbandes weiter.
Damit unsere Seite frei von Hate-Speech und Fake-News bleibt, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Nicht nur die Läufer:innen des Jubiläumslauf kamen ins Schwitzen. Denn beim 100sten Jubiläum der Caritas in Regensburg wurde ordentlich eingeheizt. Vom tropischen Wetter, einem Feuerdrachen und der zweitägigen Feier in der Altstadt. Dabei blickte der Diözesanverband nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft.
Fotos: H.C. Wagner
Der Further Drachenstich ist das älteste Volksschauspiel Deutschlands. Die Festspielsaison ist alljährlich im August, in diesem Jahr aber wurde der Drache bereits im Juli geweckt – im Dienst der Caritas. Sein Job: „Anfeuern“ der Läuferinnen und Läufer beim Caritas Jubiläumslauf vom tschechischen Pilsen nach Regensburg. In der Grenzstadt Furth im Wald, etwa auf halber Strecke, erwartete der Drache das Laufteam.
Aber nicht der Feuerdrache und das Laufen, sondern auch die Hitze brachte manche ins Schwitzen: Mit dem Jubiläumslauf startete der Caritas-Diözesanverband Regensburg bei tropischen Temperaturen in ein zweitägiges Jubiläumsfest.
Der Drache feuert Läuferinnen und Läufer an, die durch die Grenzstadt Furth kommen.
Das Jubiläum 100 Jahre Caritasverband Regensburg sollte im Sommer rund um das Gründungsdatum 26. Juli gefeiert werden. Aus der Idee eines Spendenlaufs zum Jubiläum wurde das Projekt entwickelt, von Freitag, 22. Juli, bis Samstag, 23. Juli 2022, die 180 Kilometer vom Platz der Republik in Pilsen (mit der wunderschönen gotischen St. Bartholomäus-Kathedrale) laufend zu bewältigen, um am Nachmittag des 23. Juli auf dem Alten Kornmarkt bei der berühmten Alten Kapelle in Regensburg anzukommen und dort das Festwochenende zu eröffnen.
Hintergrund der grenzüberschreitenden Begegnung von Pilsen und Regensburg ist eine langjährige Verbundenheit der Caritasverbände. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde die Caritas im Nachbarland mit tatkräftiger Hilfe aus Regensburg aufgebaut. Bis heute pflegen die beiden Verbände eine freundschaftliche Verbindung. Der „Verbindungslauf“ setzte dafür ein Zeichen.
Rund 50 Läufer und Läuferinnen eines internationalen Teams kamen pünktlich und sicher ins Ziel. Mit dabei: Die amtierende deutsche Marathon-Meisterin Corinna Harrer.
Jubiläum als Fest der Begegnung
Das Bistum Regensburg ist flächenmäßig das größte Bistum Bayerns, entsprechend sind die über 900 Dienste und Einrichtungen der Caritas weit gestreut. Viele Tausend Menschen arbeiten hier haupt- und ehrenamtlich für die Caritas, untereinander kennt man sich kaum. Aus diesem Grund sollte das Jubiläumsjahr und insbesondere das Jubiläumsfest, das schließlich zwei Tage lang mit einem bunten Bühnenprogramm mitten in der Regensburger Altstadt gefeiert wurde, auch ein Fest der Begegnung werden.
Blues und Blasmusik, DJ und Gospelchor – die Bandbreite des musikalischen Angebots sorgte für ein kurzweiliges Programm.
„Das Regensburger Duo „Ohrange“ mit Sänger Manuel Meier und Percussionist Sebastian Schierlinger machen „moderne bayerische Musik“ und bezauberten das Publikum mit Charme und Humor. Ihre Songs erzählen vom „Leben und der Liebe“.
„Feiern wir heute, arbeiten wir morgen und versuchen wir weiter gemeinsam, die Welt ein bisschen besser zu machen.“
Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes in Regensburg
Offizieller Festtag war Sonntag, der 24. Juli 2022, der mit einem Pontifikalamt im voll besetzten Regensburger Dom begann. „Die Kirche ist nicht sie selbst, wenn sie nicht caritas ist und wenn sie nicht Menschen erweckt, Diener der caritas zu sein“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt.
Das Motto des Caritasverbands im Jubiläumsjahr lautet: MitMenschlichkeit leben. “Das Programm der Caritas ist ein Versprechen, das wir jeden Tag aufs Neue ausgeben“, so Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann beim anschließenden Festakt. „Jeder Mensch ist immer Mit-Mensch, dem wir mit Menschlichkeit begegnen wollen und so Mitmenschlichkeit leben.“
Samstagabend in Regensburg: Die inklusive Formation Blues With A Feeling rund um den vielfach ausgezeichneten Bluesgitarristen Wolfgang Bernreuther rockte den Alten Kornmarkt.
Caritas in Regensburg: Vom ersten Weltkrieg bis heute
Auftakt für das Jubiläumsjahr in Regensburg war der 19. November, Tag der heiligen Elisabeth, Patronin der Caritas in der päpstlichen Basilika St. Emmeram. Diese befindet sich in unmittelbarer Nähe der Fürstliche Notstandsküche, wo die Caritas alltäglich Mahlzeiten für Bedürftige in Regensburg organisiert. Der Ort verweist auf die Wurzeln der christlichen Caritas ebenso wie auf die heute lebendige Caritasarbeit und gleichzeitig auf die Notwendigkeit organisierter Hilfe, wie sie schon bei der Verbandsgründung im Jahr 1922 bestand.
Im damaligen Nachkriegs-Deutschland herrschten Armut, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrisen. Die Menschen im Land, auch in Regensburg und der Region, waren versehrt an Leib und Seele. Neben konkreten Hilfen für Bedürftige, Hilfen für Strafgefangen und Strafentlassene war die „Trinkerfürsorge in Regensburg“ eine wichtige Anlaufstelle für Notleidende.
Organisierte Caritas reagiert angemessen auf Herausforderungen ihrer Zeit
Mit der Gründungsversammlung am 26. Juli 1922 begann der kontinuierliche Aufbau karitativer Angebote und Einrichtungen im Bistum Regensburg und der dafür notwendigen Strukturen. Heute ist der Caritasverband Regensburg Spitzenverband für rund 900 Dienste und Einrichtungen darunter rund 60 ambulante Pflegedienste und 50 Einrichtungen der Altenhilfe. Der Caritasverband ist Träger von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, zweier Pflegefachschulen, einem Pflegecampus sowie zwei weiteren Fachakademien für Sozialpädagogik. Im Bereich der Kindertagesstätten ist der Verband für die fachliche Betreuung von rund 400 Kindertageseinrichtungen zuständig und betreut rund 160 Kindertagesstätten in Geschäftsführung.
Helfen macht nicht ärmer lautete der Titel des Festvortrags, in dem Prof. Manfred Eder, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Universität Osnabrück, vor den Gästen der Feierstunde am 24. Juli die Geschichte des Caritasverbands Regensburg entfaltete. Bei seinem „Streifzug durch die Verbandsgeschichte“ stellte er eine Stärke der organisierten Caritas heraus. Sie war und ist immer in der Lage, auf die Herausforderungen der Zeit angemessen zu reagieren. Mit Blick auf die Herausforderungen unserer Tage zeigt sich die Caritas in ganz Deutschland als effektiv und handlungsfähig. Aber, so Eder, zu fragen sei, wie die Fundamente dieser Arbeit sich entwickeln werden.
Bestmögliche Hilfe auch in den nächsten 100 Jahren
Trotz beeindruckender und auf die Bedürfnisse der Zeiten antwortenden Entwicklung des Caritasverbandes, seien die Zukunftsperspektiven nicht uneingeschränkt positiv zu beurteilen. Das gesellschaftliche Umfeld und die Rahmenbedingungen karitativer Arbeit hätten sich einschneidend verändert: „Wird es der Kirche gelingen, den Menschen auch weiterhin soziale Dienste mit einem eigenständigen, dezidiert christlich geprägten Profil anzubieten und dieses Proprium als Mehrwert plausibel und begehrt zu machen?“
Die Beantwortung dieser Frage dürfte, so der Historiker, für die Zukunft der Caritas nicht nur in der Diözese Regensburg entscheidend sein.
125 Jahre DCV – 100 Jahre DiCV — Eine Torte zum Jubiläum. Die Caritas in Deutschland ist starker und unverzichtbarer Wohlfahrtsverband.
„Verbandliche Caritas heißt: bestmögliche Hilfe für alle, die dieser Hilfe bedürfen“, sagte der Caritasvorsitzende und Domkapitular Michael Dreßel beim Festakt im Regensburger Kolpinghaus. Das Motto des Tages formulierte schließlich Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa: „Feiern wir heute, arbeiten wir morgen und versuchen wir weiter gemeinsam, die Welt ein bisschen besser zu machen.“
Damit unsere Seite frei von Hate-Speech und Fake-News bleibt, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Vielen Dank für Ihr Verständnis.