Die Caritas im Ruhrbistum hat ein neues Podcast-Format entwickelt „CariWalks — Gespräche mit Menschen in Bewegung“. Hier erzählen Menschen in und außerhalb der Caritas, was für sie Solidarität und Zusammenhalt bedeutet.
„CariWalks“ erscheint zum aktuellen Kampagnenthema der deutschen Caritas #DasMachenWirGemeinsam. „Die Idee von CariWalks ist, mit Menschen über Solidarität und Zusammenhalt ins Gespräch zu kommen. Wir besuchen unsere Gesprächspartner am Arbeitsplatz oder privat, und gehen – Corona-bedingt auf Abstand – draußen mit ihnen ein Stück spazieren“, erklärt Christoph Grätz, der die Idee zu CariWalks hatte.
In der ersten Episode spricht er mit Niko von Dwingelo-Lütten, der als Bundeswehrsoldat zum Bottroper Altenheim St. Hedwig abkommandiert wurde, um dort Mitarbeitende und Besucher auf Corona zu testen. „Die Bundeswehr ist nicht immer Everybody’s Darling, aber hier werden wir super aufgenommen“, sagt der 28-Jährige Soldat.
„Nicht erst die Corona-Krise zeigt, wie wichtig Gemeinsamkeit und Solidarität für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind. Unsere Gäste sind Menschen in und außerhalb der Caritas. Wir fragen nach ihren Wünschen, Träumen und Ideen um unsere Gesellschaft solidarischer zu machen. Was kann jeder Einzelne tun, um einer Spaltung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken?“, erklärt Christoph Grätz. „Ich hatte das Glück, mich gleich in der ersten Episode mit einem Menschen zu unterhalten, der seine Berufung offenbar gefunden hat und mit Leib und Seele seine Arbeit tut.“
Einsatz der Bundeswehr entlastet Pflegepersonal
Niko von Dwingelo-Lütten: „Wir entlasten mit unserem Einsatz das Pflegepersonal. Die Bewohner testen wir aber nicht“, sagt der Soldat, „wir wollen sie nicht verunsichern mit unserer Uniform, denn sie haben vielleicht früher ganz andere Erfahrungen mit dem Militär gemacht als die Jüngeren.“ 13-Stunden-Schichten leistet die Truppe im Altenheim St. Hedwig. „Die langen Schichten sind wir gewohnt. Aber unter Corona-Vollschutz – das ist sehr anstrengend“, sagt von Dwingelo-Lütten. Die Kameraden seien aber dennoch froh, Direkthilfe leisten zu können: „Wir Soldaten haben die Pflicht, solidarisch zu sein. Wir haben die Manpower und helfen, wenn es gebraucht wird“, sagt der frisch verheiratete werdende Vater, der sich „beim Bund“ auf 20 Jahre verpflichtete, „weil ich immer wusste, was wir an unserem Land haben, und weil ich deshalb etwas zurückgeben will“.
„Wir brauchen eine andere Diskussionskultur, denn wir rutschen ins Extreme ab. Einfach zuhören: Eine andere Meinung ist nicht automatisch falsch.“
Von Dwingelo-Lüttens Extra-Tipp für mehr Gemeinsinn im Zusammenleben: „Wir brauchen eine andere Diskussionskultur, denn wir rutschen ins Extreme ab. Einfach zuhören: Eine andere Meinung ist nicht automatisch falsch.“
Nico von Dwingelo-Lütten testet im Bottroper Altenheim St. Hedwig Mitarbeitende und Besucher (Foto: Caritas Essen, Christoph Grätz)
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