HIL­FE FÜR WOH­NUNGS­LO­SE IN AACHEN -
ANLAUF­STEL­LE KOMMT IN KIR­CHE UNTER

Christian Heidrich

Chris­ti­an Heid­rich
18.03.2021

Woh­nungs­lo­se in Aachen haben – trotz Coro­na – auch tags­über eine Anlauf­stel­le. Mög­lich macht das eine Koope­ra­ti­on von Cari­tas, Kir­che und Kommunalverwaltung.

Das Café Platt­form und das Troddwar sind in Aachen bekannt. Nicht nur bei Woh­nungs­lo­sen und Sucht­kran­ken. Die Ein­rich­tun­gen der Cari­tas Aachen haben sich einen Namen gemacht als wich­ti­ge Anlauf­stel­len für Men­schen, die nicht wis­sen, wohin. Tags­über gibt es war­mes Essen, war­me Geträn­ke, die Mög­lich­keit zum Duschen, Bera­tungs­an­ge­bo­te und eine Not­schlaf­stel­le. Doch in Coro­na-Zei­ten ist das anders. 

Foto: DiCV Aachen

Weil in der Not­schlaf­stel­le des Café Platt­form die stren­gen Coro­na-Regeln nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen, zog die­se bereits im Früh­jahr 2020 zunächst in eine städ­ti­sche Turn­hal­le, schließ­lich in ein leer­ste­hen­des Schul­ge­bäu­de um. Und als sich die Coro­na-Situa­ti­on zum Jah­res­en­de wei­ter zuspitz­te und Auf­la­gen ver­schärft wur­den, muss­te sich die Cari­tas auch für die Tages­an­ge­bo­te der bei­den Ein­rich­tun­gen auf die Suche machen nach einem Aus­weich­quar­tier. Fün­dig wur­den sie in einer Kir­che. St. Peter, zen­tral gele­gen am Bus­hof, ist nun noch bis Ende Mai das Aus­weich­quar­tier von Café Platt­form und Troddwar.

Ein Aus­weich­quar­tier für den stren­gen Winter

„Für uns war es wich­tig, noch vor Beginn der stren­gen Win­ter­ta­ge ein Aus­weich­quar­tier zu fin­den, in dem wir unse­re Bezie­hungs­ar­beit zu den woh­nungs­lo­sen und sucht­kran­ken Men­schen fort­set­zen kön­nen“, sagt Bern­hard Ver­ho­len. Der Vor­stand der Cari­tas Aachen ist der Pfar­re Fran­zis­ka von Aachen und ihrem Pfar­rer Timo­theus Eller dank­bar, dass sie die Kir­che zur Ver­fü­gung stel­len. Die wird bis Ende Mai zusam­men mit der kroa­ti­schen und der viet­na­me­si­schen Gemein­de ihre Got­tes­diens­te in der Kir­che Hei­lig Kreuz fei­ern. „Ich freue mich, dass sie die­sen Weg mit­ge­hen und in den kom­men­den Mona­ten die­se ein­ma­li­ge Not­si­tua­ti­on mit­tra­gen. So kön­nen wir die Bin­dun­gen zu den Woh­nungs­lo­sen und Sucht­kran­ken auf­recht­erhal­ten. Dass dafür meh­re­re Sei­ten zusam­men­ar­bei­ten passt sehr gut zum Mot­to der Cari­tas-Dach­kam­pa­gne ‚Das machen wir gemein­sam‘“, sagt Bern­hard Verholen. 

„Für uns war es wich­tig, noch vor Beginn der stren­gen Win­ter­ta­ge ein Aus­weich­quar­tier zu fin­den, in dem wir unse­re Bezie­hungs­ar­beit zu den woh­nungs­lo­sen und sucht­kran­ken Men­schen fort­set­zen können.“

Denn dass die Woh­nungs­lo­sen und Sucht­kran­ken tags­über eine Anlauf­stel­le unter Coro­na-Bedin­gun­gen haben, ist nicht nur Sache der Cari­tas Aachen und der Gemein­de St. Peter. Auch Stadt und Städ­te­re­gi­on unter­stüt­zen die ande­re Nut­zung der Kir­che bis Ende Mai. Bei­de haben jeweils 30.000 Euro zur Ver­fü­gung gestellt, weil es ihr Inter­es­se ist, dass gera­de in Coro­na-Zei­ten die Betreu­ung von Woh­nungs­lo­sen und Sucht­kran­ken in öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen gewähr­leis­tet bleibt. Dort, wo im Halb­kreis um den Altar her­um nor­ma­ler­wei­se die Gemein­de­mit­glie­der Got­tes­dienst fei­ern, sind auf einen Teil der Kir­chen­bän­ke nun gro­ße Holz­ti­sche mon­tiert. Ein Aache­ner Unter­neh­men hat die­se Auf­ga­be ehren­amt­lich über­nom­men. So sind sie­ben gro­ße Tische ent­stan­den, an denen Woh­nungs­lo­se im not­wen­di­gen Abstand sit­zen kön­nen, um ihr Essen ein­zu­neh­men. Das bringt die Cari­tas jeden Tag aus der Küche im Café Platt­form in die Kir­che St. Peter. Und nicht nur das: Die Bera­tungs­an­ge­bo­te von Café Platt­form und Troddwar wer­den nun wei­ter­hin in St. Peter angeboten. 
Ein Besu­cher des Café Platt­form beim Aus­fül­len eines Antrags (Foto: DiCV Aachen)

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