„Ihr seid ja ganz anderes, als ich das von einem katholischen Wohlfahrtsverband erwartet hätte.“ Diesen Satz höre ich immer wieder – und er ist durchaus wertschätzend gemeint. Wir sind für alle da, unabhängig von Herkunft, Glauben und Weltanschauung – und wir sind sehr viel bunter, als viele erwarten. Das wollten wir mit diesem Videoclip zeigen – verbunden mit einer Botschaft, die wir heute mehr denn je brauchen.
Es sollten möglichst viele Tätigkeitsfelder und Einsatzorte eingefangen werden, das war uns wichtig. So drehten wir im gesamten Erzbistum Berlin von der Ostsee bis zur Oder. Die allgemeine Aufforderung zum Mitmachen zeigte schnell Wirkung. Im Tonstudio konnten wir coronabedingt nur nacheinander – und erst nach gründlicher Desinfektion – vor das Aufnahmemikro. Keine ganz einfache Situation, da sich manche erst im Studio kennenlernten. Peter, der Zauberer am Mischpult, früher selbst Sozialarbeiter, hatte aber alles im Griff und so waren die Gesangs- und Instrumentalspuren bald im Kasten. Mit dem fertigen Song ging es nun an die Drehs.
Die wurden von Kameramann Paul, der selbst noch studiert, mit organisatorischer Unterstützung unseres Multi-Media-Tausendsassas Alex in Szene gesetzt. In der Caritaszentrale starten wir einen Aufruf: Wer Lust hat, in einem Musikvideo mitzumachen, soll in der Mittagspause zur Außentreppe am Eingang kommen. Es kamen viele und so war, dank des kleinen Pausen-Happenings, der Refrain schnell abgedreht. Dass die Drehs im Sommer stattfanden, passte gut. Draußen-Drehs waren bei den Gruppenaufnahmen zur Einhaltung der Hygieneregeln notwendig. Auch die Band „spielte“ deshalb openair auf der Hinterhofbühne des Caritas-Jugendzentrums „Steinhaus“ inmitten einer Plattenbausiedlung in Berlin-Lichtenberg.
Wie jeder weiß, wird in Musikvideos nicht wirklich gesungen. Das bremste zwar die Aerosole, aber keineswegs den Spaß. So wurde aus Sucht- und Kindertherapeutinnen, einem Regionalleiter, zwei Jugendsozialarbeitern, einem Stromspar-Checker, einem Pressesprecher und einer Sachbearbeiterin eine echt coole Rockband. Angefeuert von einigen Jugendlichen, die zufällig vorbeikamen und die in den Drehpausen selbst nach den Instrumenten griffen. Alle Protagonisten waren mit vollem Einsatz dabei. Sie kamen trotz des Urlaubs mit dem Motorrad in die Caritas-Werkstatt St. Johannesberg oder organisierten am letzten Tag vor den Sommerferien noch schnell einen Dreh vor der imposanten Hängebrücke zur Insel Rügen.
In Frankfurt (Oder) wurde sogar „Onkel Helmut“ gechartert, so nennt sich der kleine Ausflugsdampfer. Das gesamte Caritas-Team schipperte filmreif auf der Oder, demonstrierte damit ganz nebenbei europäische Verbundenheit und wurde tierisch von Hündin Paula unterstützt. Auch der Obdachlosenseelsorger des Erzbistums Berlin, der selbst mal in einer Punk-Band spielte und Schwester Damiana, die in der Caritas-Klinik Dominikus in Berlin-Reinickendorf mit ihrer Mundharmonika Sterbende begleitet, ließen es sich nicht nehmen, mitzumachen und ein Solo beizusteuern. „Wir halten zusammen. Wir gehen Hand in Hand. Wir kämpfen mit Herz und Verstand“. #DasMachenWirGemeinsam. Na klar, was denn sonst?
Wir halten zusammen (Caritas-Hymne) – Musik und Text: Thomas Gleißner
1. Nicht immer ist alles für alle ganz fair. Den einen geht’s gut, andre schau’n hinterher.
Hass und Gewalt, Egoismus und Streit vergiften die Welt das geht uns zu weit.
Und fällst Du mal hin. Wir sind für Dich da. Wir halten zusammen, ist doch klar.
Wir halten zusammen. Wir stehen für Dich ein. Wir halten zu Dir ist doch klar.
Wir halten zusammen, du bist nicht allein. Zusammen sind wir unschlagbar.
2. Nächstenliebe ist unser Prinzip. Die Caritas hilft in der Not.
Bist du verzweifelt. Fehlt dir die Kraft. Wir glauben daran, dass du es schaffst.
Und fällst Du mal hin wir sind für Dich da. Wir halten zusammen, das ist doch klar.
Wir halten zusammen. Wir stehen für Dich ein. Wir halten zu Dir ist doch klar.
Wir halten zusammen, du bist nicht allein. Zusammen sind wir unschlagbar.
3. Einer für alle. Komm gib mir die Hand. Gemeinsam finden wir einen Weg.
Wir stehen Dir zur Seite – ob jung oder alt. Wir finden heraus, wie es geht.
4. Egal wie du aussiehst, woher du auch kommst. Wir sind Geschwister auf dieser Welt.
Wir halten zusammen. Wir geh’n Hand in Hand. Wir kämpfen mit Herz und Verstand.
Wir halten zusammen. Wir stehen für Dich ein. Wir halten zu Dir ist doch klar.
Wir halten zusammen. Wir stehen für Dich ein. Wir halten zu Dir ist doch klar.
Wir halten zusammen du bist nicht allein. Zusammen sind wir unschlagbar.
Vocals: Ella Platien; Frank Petratschek; Sven Schoß, Hanne Merz, Mike Dessombes, Thomas Gleißner
Instrumente: Git./Bass/Keyboards/Harp/Drums-Progr. – Thomas Gleißner
Musikaufnahme/Mix: Peter Freimanis (Perfect Sound Studio Berlin)
Kamera: Paul Cybulska
Schnitt/Postproduktion: Jan Heilig
Best Boy: Alex Eichner
Mitarbeiter_innen von:
Caritasverband für das Erzbistum Berlin
Caritas Altenhilfe
Caritas Krankenhilfe
Caritas-Familien- und Jugendhilfe
Caritas-Werkstatt St. Johannesberg Oranienburg
Obdachlosenseelsorger Diakon Wolfgang Willsch
Kath. Gemeinschaft „Brot des Lebens“
Schwester Damiana
Denise Asshoff, Marcel Krüger, Johannes Falk
Onkel Helmut-Schiffstouren Frankfurt (Oder)
Milla, Livia, Nadia, Adnan, Amena, Paula
27 Antworten auf „Blog: Wie in Berlin eine Hymne für die Caritas entstanden ist“
Ein toller Song! Die Begeisterung kommt rüber und ermuntert zum Mitmachen, Mittun und sich mit Freude und Elan für Menschen einzusetzen. Ganz vielen Dank!
Sehr schön, lebendig, pfiffig und echt cool 👌
Sehr gelungen! Kompliment aus der fränkischen Provinz. Mein (ehemaliges) Berliner Caritasherz schlägt höher.…..:-)
Genial!
Wunderbar